Ein Interview mit Daniel Hör über 21 Jahre Basketball beim TSV Ettlingen
Nach über zwei Jahrzehnten als Spieler, Trainer und Schiedsrichter verabschiedet sich Daniel Hör zur kommenden Saison vom Traineramt der dritten Herrenmannschaft des TSV Ettlingen – nicht ganz freiwillig, denn gesundheitliche Gründe zwingen ihn zu einer Pause. Im Interview mit der TSV-Redaktion blickt er zurück auf eine intensive Zeit, unvergessliche Momente und eine Mannschaft, die ihm ans Herz gewachsen ist.
TSV-Redaktion: Daniel, du beendest zur kommenden Saison deine Zeit als Trainer. Wie schwer fällt dir dieser Schritt?
Daniel Hör: Natürlich ist es nicht leicht, mein Team abzugeben – mit dieser Mannschaft habe ich in den letzten Jahren viel erlebt. Aber ich hatte das Gefühl, es ist an der Zeit für eine Pause – und für frischen Wind im Team.
TSV-Redaktion: Basketball war bei dir ja nie nur ein Hobby. Wann hat dich der Sport eigentlich gepackt?
Daniel Hör: Das ist jetzt rund 21 Jahre her. Damals wurde in meiner Schulsporthalle in Rüppurr noch 2. Bundesliga gespielt – das hat mich total fasziniert. Seitdem hat mich der Sport nicht mehr losgelassen.
TSV-Redaktion: Welche Momente aus deiner aktiven Zeit sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Daniel Hör: Die U20-Oberliga-Finalrunde war ein echtes Highlight – wir wurden damals Vierter. Und natürlich die beiden Pokalfinalspiele in unserer heimischen Halle, vor vielen Zuschauern, Freunden und Kollegen. Diese Atmosphäre war großartig.
TSV-Redaktion: Gab es auch negative Erlebnisse?
Daniel Hör: Leider ja. In der vergangenen Saison kam es in einem Spiel kurz vor Schluss zu einer sehr unsportlichen Aktion eines Gegners, der danach disqualifiziert wurde. Ich habe das Spiel damals mit meinem Team abgebrochen, weil ich sowas als Sportler und Trainer nicht toleriere.
TSV-Redaktion: Wie kam es eigentlich dazu, dass du Trainer geworden bist?
Daniel Hör: Mich haben schon früh alle Perspektiven des Basketballs interessiert – Spieler, Trainer und Schiedsrichter. Ich wollte in alles mal reinschnuppern. Bis zur letzten Saison habe ich tatsächlich alle drei Rollen ausgeübt.
TSV-Redaktion: Und wie war die Umstellung zum Spielertrainer?
Daniel Hör: Anfangs dachte ich: „So schwer kann das nicht sein.“ Aber schnell wurde klar – das ist eine riesige Herausforderung. Du willst dich um die Mannschaft kümmern und gleichzeitig selbst als Spieler performen. Eines von beiden bleibt immer ein Stück auf der Strecke.
TSV-Redaktion: Was war dir als Trainer besonders wichtig?
Daniel Hör: Ich wollte meine Spieler immer motivieren, auf dem Feld alles zu geben – egal, wie es steht. Denn Schluss ist erst, wenn der Schiri pfeift.
TSV-Redaktion: Seit 21 Jahren bist du Teil des TSV. Wie hat sich der Verein verändert?
Daniel Hör: Natürlich hat sich der TSV weiterentwickelt und der Zeit angepasst. Aber eines ist immer gleich geblieben: der familiäre Zusammenhalt. Das macht diesen Verein aus.
TSV-Redaktion: Gab es Trainer oder Mitspieler, die dich besonders geprägt haben?
Daniel Hör: Ja, definitiv. Zwei Trainer fallen mir da besonders ein – von ihnen habe ich viel gelernt und sie haben mich sportlich weitergebracht.
TSV-Redaktion: Was bedeutet dir der TSV Ettlingen persönlich?
Daniel Hör: Für mich ist der TSV Familie. Immer wenn man die Halle betritt, ist es wie nach Hause kommen.
TSV-Redaktion: Du hörst wegen Knieproblemen auf. War das eine plötzliche Entscheidung?
Daniel Hör: Die Schmerzen gingen einfach nicht weg, und bis heute gibt es keine klare Diagnose. Da war für mich irgendwann klar: Ich muss erstmal aufhören, bis wir wissen, was wirklich los ist.
TSV-Redaktion: Wie geht’s dir aktuell?
Daniel Hör: Wenn man das Knie mal ausklammert – ziemlich gut! Der Rest meines Körpers fühlt sich fit an. Wir hoffen jetzt auf ein klares Ergebnis beim MRT.
TSV-Redaktion: Was wirst du am meisten vermissen?
Daniel Hör: Ganz klar: das Kribbeln am Spieltag, wenn man morgens aufsteht und weiß – heute geht’s rund.
TSV-Redaktion: Bleibst du dem TSV trotzdem erhalten?
Daniel Hör: Auf jeden Fall! Ich habe ja noch die ein oder andere wichtige Rolle im Verein. Und wenn’s das Knie zulässt, werde ich auch weiterhin als Schiedsrichter im Einsatz sein.
TSV-Redaktion: Zum Schluss: Was gibst du deinem Team mit auf den Weg?
Daniel Hör: Meiner „Crunch Time“-Truppe wünsche ich natürlich maximalen Erfolg – und endlich den Aufstieg!
Bild: Tobias Weber (Momosjournal)