Mit voller Vorfreude und einer Delegation bestehend aus acht Spielerinnen, dem Trainer, zwei engagierten Eltern und der unterstützenden Präsenz von Marie Büttner, machte sich die weibliche U16-Mannschaft des TSV Ettlingen am 26. Dezember 2023 auf den Weg nach Lemvig, Dänemark, um am renommierten Limfjordscup teilzunehmen. Bei dem jährlichen Basketballturnier traten 170 Teams mit etwa 1.600 Spielerinnen und Spielern an, die in die Altersklassen U11 bis U20 unterteilt wurden. Als einzige deutsche Vertreterin unter den insgesamt 16 Teams der Altersklasse U16 weiblich wurde den Ettlinger Mädels eine anspruchsvolle Gruppe zugelost. Diese war mit den Peatminers aus den Niederlanden, NB Lira 2 aus Belgien und dem einheimischen Team Lemvig 1 hochkarätig besetzt.
Das Turnier beginnt
Der Turniermodus sah vor, dass die 16 Teams in vier Gruppen aufgeteilt wurden, in denen sie in der Gruppenphase “jeder gegen jeden” spielten. Die beiden stärksten Teams jeder Gruppe qualifizierten sich für die A-Runde, während die beiden schwächeren in die B-Runde gingen. Die Gruppenauslosung bescherte den Ettlingerinnen ein anspruchsvolles Auftaktspiel gegen die Peatminers. Hier hatten die Mädels anfangs Schwierigkeiten, sich auf die physisch robustere Spielweise der Niederländerinnen einzustellen. Trotz einer 20:45 Niederlage kann das Ergebnis vor dem Hintergrund der Umstände als Achtungserfolg betrachtet werden. Besonders hervorzuheben ist Johanna Rübel, die beachtliche sieben Punkte erzielte.
Das zweite Gruppenspiel gegen NB Lira 2 aus Belgien war das Highlight des Turniers aus Ettlinger Sicht. Obwohl das Team zur Halbzeit bereits mit 18 Punkten zurücklag, gelang es nach einer bemerkenswerten Energieleistung, den Rückstand auf sieben Punkte zu verkürzen. Saya und Kathi brillierten in dieser Phase und sorgten dafür, dass die belgischen Verteidigerinnen ins Schwitzen kamen. Leider schwanden in den Schlussminuten die Kräfte, und die Belgierinnen konnten sich mit 25:41 durchsetzen. Hier wurde das schmerzhafte Fehlen von Hailey Vitay deutlich, die bereits im ersten Spiel aufgrund von Beinschmerzen ausgewechselt worden war.
Das letzte Gruppenspiel gegen die Gastgeberinnen Lemvig 1 war geprägt von der Tatsache, dass beide Teams zuvor ihre ersten beiden Spiele verloren hatten. Um gegen die defensiv starken Däninnen eine Chance zu haben, war es entscheidend, sie unter 30 Punkte zu halten. Die Ettlingerinnen versuchten, durch eine Ganzfeldpressverteidigung Ballverluste zu erzwingen und diese mit schnellen Kontern abzuschließen. Der Matchplan des Ettlinger Trainers ging teilweise auf, wie das Endergebnis von 16:27 zeigt. Die Pressverteidigung funktionierte gut, aber die TSV-Mädels verpassten es, sich für ihren enormen Aufwand auch im Angriff zu belohnen. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit und Glück hätte das Spiel anders ausgehen können.
Die K.o.-Phase
Im abschließenden K.o.-Spiel in der B-Runde gegen NB Lira 1 als Tabellendritten war die Luft bei den Ettlingerinnen weitgehend raus. Nach dem kräftezehrenden Spiel gegen die Däninnen fehlte die Energie, um den Belgierinnen, die nur aufgrund einer unglücklichen Niederlage in der Vorrunde auf dem dritten Platz gelandet waren, entscheidend entgegenzutreten. Dennoch spiegelt das Ergebnis von 17:36 den positiven Entwicklungsprozess des Teams wider. Vor dem Turnier wäre ein solches Ergebnis gegen einen so starken Gegner noch ein Traum gewesen.
Ein bedauerlicher Moment war, dass Rebeccas beeindruckender 3-Punkte-Wurf knapp aus dem Korb sprang. Dieser Treffer hätte ihre hervorragende Turnierleistung mehr als verdient gehabt. Eine besondere Erwähnung gebührt Luna Büttner für ihre herausragende Leistung. Ihr Einsatz in der Defensive war vorbildlich, und im Angriff zeigte sie sich in allen Spielen äußerst gefährlich, indem sie technisch anspruchsvolle Körbe erzielte.
Neben dem Spielfeld
Trotz dem, dass kein Spiel gewonnen wurde, ist die Bilanz aus Ettlinger Sicht durchweg positiv. Das Team hat sich nicht nur spielerisch, sondern auch als geschlossene Einheit weiterentwickelt. Der Rückblick auf den Limfjordscup 2023 ist geprägt von einer gestärkten Mannschaft, die mit einem klaren Ziel zurückkehrt: den Schwung aus Dänemark mitzunehmen, um im deutschen Liga-Alltag noch stärker zu glänzen.
Zum Schluss gebührt ein besonderer Dank an Marie Büttner, deren tatkräftige Unterstützung entscheidend dazu beigetragen hat, dass dieses Abenteuer überhaupt möglich war. Marie übernahm Aufgaben wie die Organisation in der Unterkunft, entlastete den Trainer von lästigen Eintragungen in den Spielberichtsbogen und sorgte dafür, dass die Mädels stets pünktlich in den jeweiligen Hallen vor Spielbeginn waren. Ihr Beitrag war unverzichtbar für den reibungslosen Ablauf des Turniers.
Insgesamt war die Reise des TSV-Teams nach Dänemark ein unvergessliches Erlebnis. Schon zu Beginn des Roadtrips, mit dem Zwischenstopp in Hannover, vertieften sich die Freundschaften zwischen den Teammitgliedern. Die Atmosphäre war elektrisierend. Fast 2.000 Jugendliche aus Belgien, Deutschland, Dänemark und den Niederlanden drängten sich in der Sporthalle und jubelten und trommelten bei den Spielen mit. Es war laut, heiß und sehr lebendig. Die Ettlingerinnen freundeten sich mit anderen deutschen Mannschaften an und unterstützten die Spiele der anderen während des gesamten Turniers. Ihre Leidenschaft für den Basketball wurde gestärkt, sie hatten viel Spaß, knüpften neue Kontakte zu anderen Ländern und Mannschaften und schworen, nächstes Jahr wiederzukommen.
Bilder: Christine Coleman
Textinspiration: Joachim Beger und Christine Coleman